Ukraine
Propaganda feiert Wagner-Söldner – sofort zerbombt
Russische Propaganda-Kanäle melden die Vernichtung eines Hauptquartiers ihrer eigenen "Wagner"-Söldner. Ein Telegram-Post wurde ihnen zum Verhängnis.
Seit dem Einmarsch der Russen in der Ukraine wird der Krieg auch in den Medien geführt, Propaganda gibt es auf beiden Seiten. Doch während die ukrainische Armee bei all ihren veröffentlichten Fotos und Videos von der Front penibel darauf achtet, ja keine sensiblen Informationen an den Feind weiterzugeben, sind die Russen entweder weniger vorsichtig, oder nicht ganz so schlau.
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Schon im Mai war es den Verteidigern gelungen, den größten Mörser der Russen-Armee, 2S4 "Tjulpan", zu zerstören, nachdem ein Journalist von Putins Staats-TV in der Ostukraine eine Reportage darüber gedreht hatte. Dadurch gelang es den Ukrainern, den Standort der "Wunderwaffe" herauszufinden – und sie umgehend zu zerbomben.
Scheinbar haben die Russen aus dieser Blamage nichts gelernt, denn nun ist den Söldnern der "Gruppe Wagner", die von einem bekennenden Neonazi angeführt wird, Ähnliches passiert.
Betreiber eines russischen Propaganda-Kanals auf Telegram hatten die Kämpfer in ihrem angeblichen Hauptquartier im Donbass besucht und am 9. August zahlreiche Fotos davon gepostet.
HIMARS-Angriff
Ein fataler Fehler, denn die Gebäude im Hintergrund wurden nicht unkenntlich gemacht. Den ortskundigen Ukrainern war es danach offensichtlich ein Leichtes, den genauen Standort im Ort Popasna zu lokalisieren – und zuzuschlagen.
Wie nun am Sonntag von anderen Propaganda-Kanälen der Russen verbreitet wird, soll es in Folge zu einem Angriff mit HIMARS-Raketen auf den Wagner-Stützpunkt gekommen sein. Quellen im Donbass würden dies bestätigen.
War "Putins Koch" vor Ort?
Von verschiedenen Seiten werden Gerüchte gestreut, wonach sich "Putins Koch" Jewgeni Prigoschin ebenfalls in dem zerbombten Gebäude aufgehalten haben soll. Dafür gibt es aber keine Beweise.
Prigoschin soll Anfang August ausgezogen sein, um persönlich in Gefängnissen "Mörder und Räuber" für die Wagner-Armee in der Ukraine zu rekrutieren. Gefangene aus den russischen Regionen Jaroslawl und Tula sollen das dem unabhängigen Medienprojekt "Mediazona" berichtet haben. In mehreren Haftanstalten soll Putins getreuer Gefolgsmann Geld und Freiheit für alle Angeworbenen versprochen haben.
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Ebenso gibt es Spekulationen, dass die Fotos aus Popasna absichtlich so veröffentlicht wurden, um einen ukrainischen Artillerieschlag zu provozieren. Dagegen spricht allerdings Bildmaterial in den sozialen Medien, das durchblicken lässt, dass es mindestens Verletzte, wenn nicht sogar Tote dabei gegeben hatte. Und: Der Telegram-Kanal, auf dem die inkriminierenden Bilder zuerst gepostet wurden, hat den fraglichen Beitrag nach Bekanntwerden des Gegenschlags umgehend gelöscht.